Huforthopädie

Der Begriff «Orthopädie» stammt aus dem Griechischen und bedeutet:
«Die Lehre von der Erkennung und Behandlung der angeborenen oder erworbenen Fehler der Haltungs- und Bewegungsorgane»

"Huforthopädie ist keine Methode nach bestimmten Vorgaben.
Es ist die individuelle Bearbeitung des Hufes, die dem Huf wieder ermöglicht, in der für ihn optimalen Form wachsen zu können."

Jeder Huf ist von Natur aus verschieden, denn jedes Pferd belastet jeden seiner Hufe unterschiedlich und individuell. Deshalb kann sich jeder Huf auf unterschiedlichste Art und Weise verformen bzw. deformieren.  Für die/den Huforthopädin/en heisst das demnach, dass jeder Huf vorgängig individuell beurteilt bzw. befundet wird und sich daraus die Vorgehensweise der Hufbearbeitung ergibt.

Der Huf wird nicht nach bestimmten Vorstellungen, Idealen oder nach theoretischen Winkelvorgaben in eine bestimmte Form geraspelt, sondern jeder Huf erhält diejenige Bearbeitung, die ihn (wieder) in seiner für ihn optimalen Form vom Kronrand herunter wachsen lässt.

Die Huforthopädie, wie sie an der FHS unterrichtet wird, richtet sich nach der Belastungssituation während der Standbeinphase. Denn die Mehrheit der Zeit steht das Pferd auf seinen Hufen. Durch das Analysieren der sich am Huf zeigenden Symptome werden Rückschlüsse darüber gezogen, wie der Huf in den Standbeinphase belastet wird. Entsprechend der Belastungssituation wird die Zielsetzung der Bearbeitung festgelegt.

Dem Pferd wird durch die gezielte Bearbeitung ermöglicht, den Huf wieder gleichmässig zu belasten. Dadurch wird dem Huf bzw. dem nachwachsenden Horn erlaubt, wieder in der für es physiologischen und somit optimalen Form herunter zu wachsen.

"Den anatomischen Gegebenheiten wird dabei Rechnung getragen. Abrupte Stellungsveränderungen werden vermieden."

Das langfristige Ziel ist ein physiologisch geformter Huf, bei welchem die Aufnahme der Last in einer günstigen Art und Weise erfolgt und somit einen bestmöglichen Bewegungsablauf ermöglicht. Dadurch kann auch der Entstehung von Huferkrankungen vorgebeugt werden.

Mittels aussagekräftiger Fotodokumentation wird kurz- wie auch langfristig geprüft, ob die sich am Huf zeigenden Symptome rückläufig sind und ob sich die Belastungssituation verbessert.

Die Huforthopädin/der Huforthopäde erkennt kleinste Veränderungen und Symptome am Huf. Er kann somit genau beurteilen, welchen Einfluss seine Bearbeitung auf den jeweiligen Huf hat. Dabei ist er in der Lage, seine Vorgehensweise dem Pferdebesitzer zu erklären und zu begründen.



Huforthopädie ist nicht gleich Huforthopädie

Jeder, der an den Hufen arbeitet, darf sich Huforthopäde nennen. Die Vorgehensweisen bei den verschiedenen Hufbearbeitungsmethoden weichen jedoch zum Teil stark voneinander ab.

Auch der Begriff Rieddach, welcher in der Huforthopädie für das Raspelbild verwendet wird, gelangt in der Praxis zunehmend bei verschiedensten Hufbearbeitungsmethoden zur Anwendung. Bei genauer Betrachtung fällt jedoch auf, dass dessen Ausführungen z.T. ebenfalls stark voneinander abweichen.
Selbst die an den verschiedenen Huforthopädieschulen vermittelten Theorien und Methoden sind teilweise sehr unterschiedlich.
Es ist deshalb empfehlenswert, sich von seinem Hufbearbeiter aufzeigen zu lassen, welches aus seiner Sicht die Ursachen für allfällige Hufprobleme sind und welche Vorgehensweise er zu deren Behebung empfiehlt.
Auch sollten zur Erfolgskontrolle aussagekräftige Fotodokumentationen hinzugezogen werden können.


Deshalb haben wir uns im Verband Schweizer Huforthopäden VSHO zusammengeschlossen und arbeiten nach dem selben Ziel und Leitbild - so soll auch für dich als Interessent/-in oder als Kunde/Kundin einfach sichtbar sein, wer nach Huforthopädie FHS resp. VSHO arbeitet.

Verband Schweizer Huforthopäden VSHO


Der Huforthopäde VSHO ist bestrebt, Mithilfe der Huforthopädie möglichst vielen Pferden zu physiologischen Hufen und damit zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.

www.huforthopädie-schweiz.ch

Fachschule für Huforthopädie Schweiz